Samstag, 8. Dezember 2012

08.12.2012 - Umgang mit Kritik Teil 1/3


Hallo liebe Leser,

immer wieder habe ich, wie sicher alle, mit Kritik zu tun. Besonders im Bereich der Kunst, ist es ein sehr umstrittenes Thema und nicht wenige haben Probleme mit dem Annehmen oder auch dem geben von Kritik.

Was Kritik bedeutet und wie man sie nutzt um zu reifen, habe ich mal zusammengefasst. Es handelt sich um meine eigene Meinung und sehr gerne habe ich Anmerkungen dazu. Der Beitrag ist auf 3 Tage aufgeteilt, damit es nicht zu viel auf einmal wird und das ihr in Ruhe lesen könnt und es nicht aus Zeitmangel oder so nach der Hälfte abbrecht.

Oben seht ihr, was alles in Teil 2 und 3 folgt, beginnen wir heute mit Nummer 1 und 2:

1. Warum wirkt Kritik erstmal negativ?


Wenn man von Kritik spricht, ist der erste Gedanke „ich habe etwas falsch gemacht und und kann das nicht.“ Allerdings sollte man sich von diesem Gedanken entfernen, es sei denn, man möchte seine Fähigkeiten und sein Können nicht erweitern und auf einem Level stehen bleiben. Ich habe die Erfahrung gemacht (eigene und auch bei vielen anderen), dass gerade Anfänger in der Regel wesentlich größere Probleme damit haben, mit Kritik umzugehen. Das hat aber verschiedene Gründe. Zum einen hält man das, was man macht (noch) als soooo toll und man sieht seine „Fehler“ noch nicht und kann daher auch nicht verstehen, warum jemand kritisiert. Dann hat man auch den Stolz und fühlt sich verletzt, weil man auch noch nicht die Top-Ausrüstung hat und der Meinung ist, das kann nur das Beste sein, was man mit der Kamera und zB diesem einen Blitz machen könnte. Und eine weitere Sache ist auch noch die, dass bei Anfängern, die noch nicht viele Leute kennen (gerade auch aus der Szene) und daher oft wenig konstruktive Kritik kommt, worüber ich aber in Punkt 2 eingehen möchte.

2. Wie kritisiert man „richtig“?


Kritisieren ist anfangs nicht so einfach. Wenn man etwas kritisieren will, von dem man selbst wenig Ahnung hat oder auch einfach nur weniger, als der Künstler, traut man sich nicht alles zu sagen, was einen stört, getreu dem Motto: „Der hat es sicher so gewollt, der ist ja besser“. Bei Kritik von Bildern eines Anfängers kommt dann noch hinzu, was ich in Punkt 1 angesprochen habe, man weiß nicht genau, wie er es auffasst, weil unklar ist, welche Möglichkeiten und Erfahrungen er hat. Kritik sollte konstruktiv sein. Wenn man unter ein Bild schreibt „toll!!!“ oder „schlecht!!!“ hat das reichlich wenig mit Kritik zu tun, sondern dient lediglich der Tatsache, dass man halt „mal kommentiert“ hat. Für den Künstler ist ein Lob natürlich aufbauend, aber ein Lob zu einem Bild, das verbesserungswürdig ist (und das sind nun mal die meisten Bilder) ist nicht produktiv. Jeder hat bei fast jedem Bild etwas das ihn stört, also kann man doch schreiben (in der Annahme, dass ein Amateur kritisiert) „Das Bild ist klasse, mir gefällt die Idee, allerdings gefallen mir die Farben nicht, das Hemd passt farblich nicht zum Hintergrund“ – Kurz, eindeutig und der Künstler hat dann die Möglichkeit, sich unter diesem Gesichtspunkt das Bild nochmals selbst anzuschauen und zu überlegen, ob der Kritiker recht hat und was man beim nächsten mal oder auch direkt mit einer anderen Bearbeitung besser machen könnte.


In weiteren Beiträgen lest ihr mehr zu diesen Fragen: (Die Verlinkungen folgen)

Teil 2:
3. Warum ist es wichtig, Kritik zu bekommen und anzunehmen?
4. Warum ist kritisieren selbst wichtig, was lernt man aus dem Kritisieren anderer Bilder?
Teil3:
5. Wen und wie bittet man um Kritik?
6. Eigene Beispiele und Bitte um Kritik zu diesem Blog.

Vielen lieben Dank für euer Interesse und ich freue mich sehr über Kommentare und neue Fans auf Facebook.

Gruß

reckordzeitstudio

2 Kommentare:

  1. Hi!
    Ich freue mich, dass das mal thematisiert wird.

    Ich schreibe gern Kritiken und bekomme auch gern welche. Manche Kritiker sehen ihre "Aufgabe" darin, niederzumachen. Manche Künstler fühlen sich von JEDER Kritik gleich komplett in Frage gestellt.

    Gerade von mir bekommt Du ja auch Kritiken der "deutlicheren" Art. Ich sage gern, was ich für richtig und für falsch halte, was "Fragen aufwirft" oder was total super ist.
    Ich habe auch - über einige Zeit - gelernt, Kritik anzunehmen.

    Wer kritisiert, hat sich die Zeit genommen, sich mit meinem Bild zu beschäftigen. Das ist etwas, das man immer als erstes denken sollte. Und die Person hat sich die Zeit genommen, mir ihre Meinung mitzuteilen. Ich muss nichts davon richtig finden. Und ich sollte nichts persönlich nehmen. Wenn ich was daraus lerne, ist es gut. Wenn nicht, habe ich mir wenigstens ein paar Minuten genommen, über die Kritik nachzudenken und weiß, warum ich welche Sache anders sehe.

    Beispiel: Jemand sagt, das Licht im Bild wäre zu hart. Das ist eine Meinung. Die kann man teilen, muss man aber nicht. Aber wahrscheinlich probier ich's beim nächsten Mal doch mal mit weicherem Licht - oder noch härterem. Weil ich drüber nachgedacht habe. Mehr will ich doch gar nicht.

    Ich bin gespannt auf die nächsten beiden Teile. Wann gibt es die denn?

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  2. mir geht es oft so, dass wenn ich ein bild irgendwo zur kritik stelle, bekomme ich wenig feedback und selten technisch versiertes...
    ...dann bin ich enttäuscht...
    ...manchmal stelle ich aber auch ein bild irgendwo ein von dem ich überzeugt bin "das is gut"...
    ...und wenn dann einer ungefragt meint am licht oder sonstwas rummäkeln zu müssen, kann´s sein, dass ich beleidigt bin...:)

    deshalb finde ich es wichtig zu beachten, WO die kritik statt findet...

    ...wenn jemand gerade bei fb ein neues profilbild uppt ist davon auszugehen, dass ihm/ihr das bild gefällt und kritik unerwünscht ist - ein simples like oder keine reaktion - mehr ist nicht gefragt...
    ...lädt man das bild aber in einer fotografengruppe oder forum oder so hoch, kann man davon ausgehen, dass kritik erlaubt und meistens sogar erwünscht ist...

    ...

    ...ich finde das thema auch sehr spannend...:)

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